Kapselreife

Wenn sich die Narbe an der bestäubten Orchideenblüte geschlossen hat beginnt die Ausbildung des Fruchtknotens.

Dieser liegt genau hinter der Blüte, wenn sich dieser zu verdicken beginnt bildet sich dieser aus und bereitet sich auf die Befruchtung vor.

Kapselreife 1. Woche nach Bestäubung

Die Pollen “Keimen” und es wachsen die Pollenschläuche innerhalb der Blüte in Richtung des Fruchtknotens.

Nun ist viel Geduld gefragt, denn die Kapselreife vollzieht sich über viele Monate. Zum Beispiel dauert die Reifung einer Phalaenopsis Kapsel ca. 9 – 11 Monate.

Ist die Kapsel reif ändert sich oft die Färbung in einen gelblichen Farbton. Die kapsel kann auch jetzt schon geerntet werden um eine Grünaussaat vorzunehmen.

Hängt die Kapsel länger, platzt diese bei voller Reife auf.

aufgeplatzte Samenkapsel

Hier ist eine Kapsel bei voller Reife die aufgeplatzt ist. Zu sehen ist ein fasriges Substrat in der Kapsel, hierin sind die vielen Samen eingebettet.

Ist die Kapsel aufgeplatzt muss diese ganz vorsichtig bewegt werden denn die losen Samen fallen sehr schnell heraus.

Hier mal eine Abbildung mit einigen herausgefallen Samen.

aufgeplatzte Samenkapsel 2

Nach erfolgreicher Kapselreife ist es nun wichtig zu Wissen ob die Samen auch befruchtet sind und Embryonen tragen. Hierzu eignet sich der Einsatz eines Mikroskopes um sich die Samen etwas genauer anzusehen.

Eine kleine Samenprobe wird in einem Wassertropfen auf einem Objektträger suspendiert und mit einem Deckglas abgedeckt. Nun müssen in den Samen dunklere Areale zu sehen sein, dies sind die Embryonen.

mikroskopische Aufnahme von Phalaenopsissamen

Beim näheren Betrachten fällt auf, dass die Samen kein Nährgewebe enthalten, welche den Embryo während der Keimung bis zur selbstständigen Energiegewinnung mit Nährstoffen versorgt. Daraus wird deutlich, dass es jetzt kniffelig wird um aus den Samen einen Keimling zu erhalten bis dieser zur ausgewachsenen Orchideenpflanze heranwächst.

Die Keimung erfolgt in der Natur mit Hilfe eines Pilzes der über Mykorrhiza den Embryo mit Nährstoffen versorgt. Dies nennt man eine Symbiose und wird bei der symbiotischen Aussaat genutzt.

Man kann den Samen jedoch auch auf einen Nährboden ausbringen und diesen darauf zur Keimung bewegen. Dabei ist joch volkommene Sterilität sehr wichtig. Dies wird als eine asymbiotische Aussaat bezeichnet.

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