Bestäubungsvorgang
Die natürlichen Bestäuber von Orchideen sind überwiegend Hautflügler (Bienen etc.) und Schmetterlinge, seltener Vögel. Dabei lassen sich die Tiere auf der Unterlippe nieder, um Nektar zu gewinnen, und bekommen dabei das Pollinarium angeheftet.
Durch das Austrocknen des Stielchens vollführt das Pollinarium eine typische Krümmung, so dass es beim nächsten Blütenbesuch des Bestäubers exakt auf die Narbe platziert wird.
Eine Besonderheit stellen die Blüten von europäischen Ophrys-Arten (Ragwurz) und 9 australischen Gattungen als Sexualtäuschblumen dar, diese imitieren die Weibchen der Bestäuber nach Geruch, Gestalt, Farbe und Behaarung. Beim Besuch des Bestäubers vollzieht dieser einen Kopulationsversuch und dabei werden Pollinarien aufgenommen und übertragen.
Die Früchte der Orchideen sind Kapselfrüchte, diese enthalten Tausende bis zu 4 Millionen winzige Samen (0,005 mg)welche mit dem Wind über Hunderte km transportiert werden und sich die Ausbreitung weit erstreckt.
Bei den Samen fehlt das Nährgewebe und der Embryo ist undifferenziert. Damit aus dem Samen eine Orchideenpflanze heranwächst muss dieser bei der Keimung von einem Pilz infiziert werden (Endomykorrhiza). Sobald sich photosynthetisierende Organe ausgebildet haben wird die junge Pflanze vom Pilz unabhängig. Es gibt jedoch Sippen die nicht ergrünen und somit keine Photosynthese betreiben und dabei immer vom Pilz abhängig sind.